Pädagogische Schwerpunkte
Inklusion
Es ist normal verschieden zu sein!
Mit dieser These im Kopf machen wir uns auf den Weg zur inklusiven Kindertagesstätte. Die Grundlagen unserer bisherigen pädagogischen Arbeit waren die Bildung und Betreuung unserer Kinder, die Stärkung der vorhandenen Ressourcen, die bedingungslose Wertschätzung des Einzelnen und das Verhindern von Ausgrenzung aufgrund von Krankheit, Behinderung, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit. Diese Grundlagen haben weiterhin Bestand. Sie werden dahin gehend modifiziert, dass wir jedem Kind das gleiche volle Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe ungeachtet seines persönlichen Unterstützungsbedarfs zusichern.
Jeder ist willkommen!
Das bisherige Aufnahmeverfahren hat weiterhin Bestand.
So gibt es keine im Kind oder in dessen Familie angesiedelten Gründe, die die Aufnahme eines Kindes in unsere Einrichtung ausschließen. Um den Ablöseprozess günstig zu gestalten bieten wir den Familien vielfache Möglichkeiten unsere Arbeit kennen zu lernen. Angefangen mit Schnuppertagen, über eine durch die Eltern begleitete Eingewöhnungszeit und einen regelmäßigen Austausch über die Entwicklung des Kindes fördern wir das Vertrauen in unsere Arbeit.
Ohne Bindung geht es nicht!
Sichere Bindung ist die Grundlage für jeden Selbstbildungsprozess. Dabei werden die Kinder beteiligt. Sie erhalten die Möglichkeit sowohl die Bezugsgruppe, als auch die Bezugsperson zu wählen, wobei die personellen Ressourcen berücksichtigt werden.
Uns ist es wichtig, ein möglichst großes Spektrum an Fachkompetenzen vorzuhalten. So wird in jedem Bezugsgruppenteam ein Heilpädagoge eingesetzt. Zusätzlich bemühen wir uns um Zeitspender, die zusätzlich ihre Fähigkeiten einsetzen können.
Jedes Kind hat seine Stärken!
Alle Kinder haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und erhalten die individuelle Förderung, die jedes Kind braucht. Dazu werden für alle Kinder individuelle Entwicklungsprofile erstellt und in Zusammenarbeit mit Erziehern, Heilpädagogen und Therapeuten Meilensteine entwickelt. Die Erfolge werden im Stärkenbuch des Kindes dokumentiert. Mit den Eltern finden regelmäßig Gespräche über die Entwicklung ihres Kindes statt. Wir unterscheiden zwischen Bildungs" und entwicklungsfördernden Angeboten. Sie sind offen für alle Kinder.
Teamstruktur
In unserer Einrichtung arbeiten 17 Frauen und Männer in Teil− oder Vollzeit. Die Grundqualifikation ist die Ausbildung zur Erzieher/in. 2 Mitarbeiter/innen sind ausgebildete Heilpädagogen. 3 Erzieherinnen haben eine Zusatzqualifikation als heilpädagogische Fachkraft erworben. Aktuell werden weitere Mitarbeiter dazu ausgebildet. Darüber hinaus haben sich die Erzieher/innen ihrem Schwerpunkt entsprechend qualifiziert. So gibt es Fachfrauen/ −männer für Musik, Psychomotorik, Theater und Shiatsu.
Partizipation
Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.
Dieser Satz von Richard Schröder kennzeichnet die Haltung der pädagogischen Mitarbeiter/innen. Schon im Krippenbereich treffen die Kinder Entscheidungen die sie betreffen, z. B. was soll auf mein Brot, wer wickelt mich, schlaf ich noch oder bin ich wach.Damit die Beteiligung der Kinder nicht willkürlich gewährt oder nicht gewährt werden kann, hat sich das Team 2008 eine Verfassung gegeben, die die Rechte der Kinder verbindlich festschreibt. Es hat sich eine Beteiligungsstruktur entwickelt. Sie umfasst die Gremien, die Kinder für ihre Beteiligung benötigen. Gremien sind:
− Kinderbesprechungen, dort werden Gruppenentscheidungen getroffen, Planungsteamteilnehmer gewählt, Vollversammlungsthemen vorbereitet...
− Vollversammlung, dort werden Informationen weitergegeben, Besonderheiten bekannt gegeben, Geburtstagskinder gewürdigt...
− Planungsteams, dort finden die Planungen für Feste und Feiern statt, werden Projekte geplant, wird über Anschaffungen beraten...
Alle Entscheidungsprozesse werden protokolliert, dokumentiert und veröffentlicht.
Struktur
Wie sieht ein Tag in unserem Haus aus?
In der offenen Arbeit ist es besonders wichtig dem Tag durch strukturierende Elemente eine kalkulierbare Form zu geben. So wechseln sich Zeiten in denen die Kinder ihren "Spielplatz" frei wählen können, mit Phasen wo die Tätigkeit vorgegeben wird ab.
Wie sieht ein "typischer" Tag aus?
− Wir haben es gerne, wenn die Kinder bis 9.00 Uhr in die Einrichtung kommen.
− Um 8.00 Uhr beginnt die "Kernzeit", alle Räume sind geöffnet und das Frühstück wird im Kinderrestaurant vorbereitet.
− Es ist die 1. Freispielzeit, jeder geht frühstücken, die Kinder kommen an, sie gehen ihren Interessen nach. Diese Zeit endet gegen 9.40 Uhr mit der Vollversammlung.
− Daran schließt sich die Kinderbesprechung an.
− Jetzt ist es 10.00 Uhr und bis 11.00 Uhr finden die Angebote statt.
− Die 2. Freispielzeit beginnt.
− Ab 11.30 Uhr gibt es Mittagessen im Kinderrestaurant. Danach ist meist Draußenspielen.
− Von 13.00 bis 14.00 Uhr ist Mittagsruhe. Jedes Kind sucht sich eine Gruppe, es wird vorgelesen, gepuzzelt...
− Um 14.00 Uhr sind die Gruppen wieder offen. An manchen Tagen gibt es dann besondere Angebote wie z. B. die Turntrolle.
− 14.30 Uhr wird heiß ersehnt! Das Kinderrestaurant öffnet zur Schmausepause.
− Ab 15.30 Uhr lassen wir den Tag allmählich ausklingen.
− 17.00 Uhr beginnt die Spätdienstzeit.
Jeder Tag ist anders!
Neben verschiedenen strukturierenden Elementen im Tagesablauf, haben die Kinder auch immer wieder Zeiten in denen sie Spielort und Spielpartner frei wählen und ihren Neigungen nachgehen können.
Ein "typischer" Tag sieht so aus:
6.00 bis 8.00 Uhr Frühdienst gruppenübergreifend
8.00 bis 9.30 Uhr Frühstückszeit, Freispiel, wir kommen an
9.30 bis 11.30 Uhr Vollversammlung, Kinderbesprechung, Gruppenzeit, Angebote
11.30 bis 12.30 Uhr Mittagessen
13.00 bis 14.00 Uhr Mittagsruhe
14.00 bis 16.00 Uhr Freispiel, Angebote
16.00 bis 18.00 Uhr Spätdienst gruppenübergreifend
Angebote sind:
− Zahlenland
− Plappermäuler
− Rucksackangebot
− Musik
− Kreativangebot
− Extrabonbons
− Töpfern
− Shiatsu
− Probierbonbons
− Schwimmen
− Turntrolle
− Vorlesen mit den Vorlesepaten
− Holzwerkstatt
− MuMo
− Kochlöffel
− Wuppi
− Omi + Opi
− Bewegung
− Lauftreff
− Draußen
"Jeder braucht ein Zuhause."
Alle Kinder die wir betreuen sind festen Gruppen zugeordnet. Die Philosophie die dahinter steht lautet:
Jeder braucht ein Zuhause.
Das bezieht sich nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die Mitarbeiter/innen und die Eltern, jeder muss wissen wo er/sie hingehört. Wir arbeiten mit Bezugserziehern, das heißt jedes Kind ist an eine Erzieherin gebunden, die bei ihrem Bezugskind in der Regel 1. Priorität hat. Für die Eingewöhnungszeit bestimmen wir die Bezugserzieher, dies kann sich aber verändern, wenn das Kind eine besondere Bindung zu einem anderen Erzieher aufbaut. Dies ist für uns in Ordnung und wird professionell begleitet.
Gestaltung der Übergänge
Wir gestalten die Eingewöhnungszeit der Kinder, gemeinsam mit den Eltern nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Dazu bitten wir die Eltern sich bis zu 4 Wochen Zeit zu nehmen um ihr Kind beim Übergang von zu Hause in die Kindertagesstätte zu begleiten. Die Eingewöhnung teilt sich in mehreren Phasen:
- 1. Phase: Eltern und Kind lernen die Örtlichkeiten kennen.
- 2. Phase: Die zu dem Zeitpunkt bestimmte Bezugsperson begleitet gemeinsam mit den Eltern das Kind durch den Alltag und baut die Beziehung auf.
- 3. Phase: Die Eltern verabschieden sich für einen kurzen Zeitraum vom Kind, sind aber noch in der Einrichtung.
- 4. Phase: Die Eltern verabschieden sich von ihrem Kind und verlassen das Haus, sind aber erreichbar.
- Für uns ist eine Bindung erreicht, wenn die Bezugsperson das Kind trösten und beruhigen kann.
Wechsel in den Elementarbereich
Krippenkinder wechseln in der Regel mit ihrem 3. Geburtstag in den Elementarbereich. Auch hier wird der Wechsel begleitet. Krippenkinder im Alter von 2,0 bis 2,5 Jahren verfügen in der Regel über ein stabiles Selbstbewusstsein, sie sind mutig und neugierig. Schon zu diesem Zeitpunkt wird der Wechsel vorbereitet. Immer wieder besuchen sie alleine, mit mehreren anderen Krippenkinder oder ihrer Bezugsperson den Elementarbereich. Dabei beobachten die Erzieher die Vorlieben der Krippenkinder, um dies beim Wechsel zu berücksichtigen. Das sichtbare Zeichen des Wechsels ist der "Rausschmiss" ein Ritual das die Kinder schon bei den Schulkindern kennengelernt haben.
Heute ist der letzte Tag,
heute wird Radau gemacht,
Fenster, Türen aufgerissen
Und der ... rausgeschmissen.
Damit ziehen die Krippenkinder ganz offiziell mit ihren Sachen in den Elementarbereich.
Das letzte Kindergartenjahr
Das letzte Kita-Jahr ist ein ganz besonderes: Aus den Kindergartenkindern werden Extrabonbons! Die Lernwerkstatt wird für die Kinder ein „Arbeitsbereich“ den sie ganz regelmäßig, mindestens einmal in der Woche aufsuchen um sich eigenständig bestimmte Bildungsbereiche zu erarbeiten. Diese Lernwerkstattzeit ist verpflichtend für alle Extrabonbons, woran sie arbeiten ist Entscheidung der Kinder. Dazu kommen verschiedene Ausflüge, an denen nur die Extrabonbons teilnehmen. Auch diese Ausflüge gehören zum „Pflichtprogramm“. Ausflugsziele sind Treppenviertel, Flughafen und, und, und. Das Extrabonbonjahr endet am letzten Schultag mit dem Schulkinderrausschmissfest. In den Sommerferien gibt es dann für alle Kinder das „Ferienprogramm für Kinder“.